Vortrag „Restriktionen bei der Wohnortwahl von Geflüchteten: Integrations- und Steuerungswirkungen [...]“

In Deutschland und den meisten europäischen Staaten unterliegen geflüchtete Menschen einem restriktiven Regelwerk bei ihrer Wohnstandortwahl. Nach Ankunft in Deutschland werden Geflüchtete in aller Regel zufällig einer deutschen Kommune zugewiesen und müssen bis zum Abschluss ihres Asylverfahrens dort wohnen bleiben. Seit der Einführung der Wohnsitzregelung im Jahr 2016 dürfen Geflüchtete auch in den ersten drei Jahren nach Erhalt ihres Schutzstatus nur in Ausnahmefällen aus dieser Zuweisungskommune fortziehen. Eine Evaluation dieser Regelung im Auftrag des BAMF zeigt, dass diese starken Einschränkungen die Integration der Geflüchteten in Deutschland eher hemmen als fördern. Zwar ziehen aufgrund der Wohnsitzregelung wie geplant deutlich weniger Geflüchtete an Orte mit einer bereits bestehenden hohen Konzentration von Schutzberechtigten und überlasteten Integrationskapazitäten. Nebenwirkungen wie ein geringerer Zugang zu Netzwerken von Geflüchteten, zusätzliche Bürokratie und ein Ausharren an Orten mit u.a. geringer Mobilität und höherer Diskriminierungswahrscheinlichkeit überwiegen jedoch.

Zusammenfassung:

Mittwoch, 12. Juni 2024, 16.15 Uhr
„Restriktionen bei der Wohnortwahl von Geflüchteten: Integrations- und Steuerungswirkungen [...]“
Vortrag

mit: Prof. Dr. Felix Weinhardt und Constantin Tielkes, M.A. (Viadrina)
Vollst. Titel: „Restriktionen bei der Wohnortwahl von Geflüchteten: Integrations- und Steuerungswirkungen in Deutschland“. Vortrag im Rahmen der Research Factory B/ORDERS IN MOTION. Keine Anmeldung erforderlich.
Ort: Logenhaus, Logenstraße 11, Raum 101 / 102
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