Viadrina – DIW: Besuch des Instituts
Herr Dr. Schmidt-Ehmke stellte den Innovationsindikator 2009 vor, der eines der größeren Projekte des DIW ist. Anschaulich dargestellt wurde vom ehemaligen Viadrina-Studenten der Projektverlauf von Bewerbung bis Vorstellung der Ergebnisse. Wie misst man Innovation? Diese Frage musste sich auch das DIW bei ihrer Ausschreibung für dieses Projekt stellen. Zu den zahlreichen einbezogenen Variablen gehören auch Patentanträge. Wie viel Innovation bedeutet das Patent für ein Gerät, das vor den Mund geschnallt Schluckauf verhindern soll? Das Beispiel machte klar, wie schwer sich die Messung darstellt.
Die nordischen Länder schneiden im Innovationsindikator mit am besten ab, Deutschland bildet bei der Innovation Mittelfeld und zu den Schlusslichtern gehören osteuropäische Länder wie Bulgarien. Schmidt-Ehmke leitet aus den Ergebnissen ab, dass Investitionen in Bildung zu den wichtigsten Einflussfaktoren gehört – darin schneiden die nordischen Länder besonders gut ab. Deutschland zehrt noch von einem hohen Bestand an Bildung, es bestehe jedoch dringender Handlungsbedarf, um das Niveau zumindest halten zu können.
Das Projekt Innovationsindikator soll auch in den nächsten Jahren fortgeführt werden und bietet einigen studentischen Hilfskräften Arbeit. Das DIW motivierte zu Bewerbungen – für die sich ergebenden Möglichkeiten stellte die nächste Referentin Frau Dr. Neumann das beste Beispiel dar. Sie studierte an der Viadrina, arbeitete am Lehrstuhl von Prof. Bolle und stieß dort auf eine Stellenausschreibung für Hilfskräfte am DIW. Mittlerweile ist sie Research Associate und beschäftigt sich mit Energiewirtschaft.
Zu ihrer Publikation "If Another Gas Dispute Breaks Out between the Ukraine and Russia, Would Europe Now Be Equipped to Deal with It?" erläuterte Neumann die Situation auf dem Gasmarkt und stellte klar, dass Zentraleuropa – auch als Russland die Gaszufuhr gekappt hatte – eine Geberposition für Gas nach Südosteuropa innehatte. Sie beschrieb auch potentielle Aufgaben für die Studierenden: komplexe Sachverhalten möglichst einfach gegenüber Politikern und Verantwortungsträgern darzustellen. Mit einer Diskussion zu negativen Strompreisen endete die Veranstaltung, die von den Viadrina-Studierenden sehr positiv erlebt wurde.
Prof. Dreger lehrt an der Viadrina Makroökonomie und Ökonometrie. Prof. Stadtmann, dessen Lehrstuhl den Ausflug organisierte, möchte erreichen, dass ein bis zwei Ökonomen eines jeden Jahrgangs am DIW platziert werden. Der Anfang ist gemacht.
Archiv: Viadrina-Economics goes DIW - Einladung/Teilnahmevorraussetzungen