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Graduiertenkolleg „Pfade organisatorischer Prozesse“

Mitgleider des Graduiertenkollegs Pfade organisatorischer Prozesse ©Graduiertenkolleg Pfade organisatorischer Prozesse

In dem von der DFG geförderten Graduiertenkolleg „Pfade organisatorischer Prozesse“ (www.pfadkolleg.de) forscht inzwischen die dritte Kohorte von Doktoranden. Ziel des Graduiertenkollegs, zu dessen Trägern Albrecht Söllner seit der Gründung des Kollegs gehört, ist es, Prozesse der Pfadabhängigkeit in und zwischen Organisationen zu erforschen. Ausgangspunkt ist die weithin beachtete Theorie der Pfadabhängigkeit von Technologien. Diese wird auf organisatorische Prozesse übertragen, d.h. auf Entwicklungsverläufe in und zwischen Organisationen. Die Analyse solcher im Endergebnis erstarrter Entwicklungsverläufe erlaubt einen innovativen Zugang zum Verständnis der Wandelfähigkeit von Unternehmen und anderen Institutionen. »Reformstau« und Trägheit von Organisationen werden als Ergebnis zunächst unsichtbarer Pfadabhängigkeiten und sich einstellender Lock-ins erforscht und erklärt. Die Arbeiten des Kollegs bleiben jedoch nicht bei der Konstatierung organisatorischer Pfadabhängigkeiten stehen, es werden auch Möglichkeiten und Methoden einer Brechung von Pfaden (»De-locking«) erkundet. Die Pfadbrechung ist eine für die Pfadforschung neue Perspektive, die gerade aus betriebswirtschaftlicher Sicht besonders bedeutsam erscheint. Darüber hinaus wird mit der Analyse der Konstitution und der Brechung von Pfaden auch der Weg geebnet, die Möglichkeiten einer gezielten Pfadkreation zu erkunden.

Das Kolleg untersucht mit empirisch ausgerichteten Teilprojekten den Entwicklungsverlauf organisatorischer Pfade, und zwar auf vier Ebenen: (1) Individuum/Dyade/Gruppe, (2) Organisation, (3) Interorganisationale Beziehungen und Netzwerke, sowie (4) Gesellschaft (inkl. Branche und Region), wobei der Interdependenz zwischen den Ebenen eine besondere Aufmerksamkeit gilt.

Das Thema des Kollegs hat die Lehr- und Forschungstätigkeiten des Lehrstuhls für Internationales Management sehr geprägt und verschiedene Forschungsaktivitäten beeinflusst und angeregt.