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Annual Workshop on Industrial Dynamics (AWID)

Bericht 5th AWID Berlin & Potsdam

Zum Thema „Strategien in turbulenten Zeiten“ diskutierten Wissenschaftler, Praktiker und Alumni verschiedener Hochschulen auf dem 5. Workshop on Industrial Dynamics vom 10. – 12. September in Berlin.

Dr. Elmar Kriegler (Potsdamer Instituts zur Klimafolgenforschung) stellte in seiner Keynote Lecture den Einfluss des Klimawandels auf das Wirtschaftssystem dar und evaluierte ökonomisch tendierte Lösungsansätze. Die Diskussion offenbarte das Kardinalproblem des Klimawandels: Die vielfältigen Einflussfaktoren des Klimasystems verlangen nach interdisziplinären Denkansätzen. Anschließend diskutierten die Teilnehmer mit dem Leiter des PIKs, Prof. Dr. Ottmar Edenhofer. Einig waren sich die Teilnehmer, dass insbesondere spieltheoretische Ansätze wertvolle Anknüpfungspunkte für Klimaschutzabkommen bereithalten. Auch Hochschulen können ihren Teil zur Nachhaltigkeitsdebatte beitragen, in dem sie künftige Führungskräfte für Enviromental and Social Responsibility Strategien sensibilisieren.

Den Herausforderungen der Globalisierung widmete sich Anja Schmiele in ihrem Vortrag zum Schutz geistigen Eigentums bei Forschungsaktivitäten im Ausland. Hierzu stellte sie ihre Befragung deutscher Unternehmen, die F&E-Aktivitäten in China betreiben, vor. Sie überraschte mit dem Ergebnis, dass der wirtschaftliche Schaden durch Produktpiraterie im Vergleich zu den Chancen der internationalisierten Forschung als hinnehmbar erachtet wird.

Kai Hüschelrath analysierte in seinem Referat die wettbewerbspolitische Wirkung von Allianzen im internationalen Luftverkehr und wog die Vor- und Nachteile für den Fluggast ab. Im Gegensatz zu üblichen Monopolen profitieren die Passagiere von der Zusammenarbeit der verschiedenen Airlines. So benötige man heute nur noch ein einziges Ticket für eine Flugreise von Hannover nach Chicago.

Georg Stadtmann und Rosemarie Koch

Eine Antwort auf die öffentliche Debatte zur Vergütung von Unternehmensvorständen versuchten Rosemarie Koch und Georg Stadtmann zu geben. Sie unterzogen das Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung einer kritischen Analyse und bemängelten die fehlende Anreizkompatibilität für die Vorstände. So lässt sich beispielsweise der Umfang der persönlichen Haftung mit Hilfe spezieller Versicherungen begrenzen, womit schlussendlich dem Willen des Gesetzgebers entgegen gewirkt wird.

Philipp DeckerAus aktuellem Anlass griff Philipp Decker die öffentliche Kontroverse zu den Integrationsanstrengungen der in Deutschland lebenden Migranten auf und präsentierte Ergebnisse einer Befragung unter Studierenden. Hier offenbarte sich vor allem die Leistungsbereitschaft der angehenden Akademiker. Hemmnisse bei der Erschließung des individuellen Leistungspotentials der Studierenden werden aber von Seiten der Hochschule im fehlenden migrationsgerechten Lehrkonzept gesehen. Das schlechtere Abschneiden von Migranten im Examen konnte u.a. auf unzureichende Sprach- und Rechenkompetenzen zurückgeführt werden.

Die Konfrontation ökonomischer Methodik mit gesellschaftlichen Fragestellungen unserer Zeit stieß auf großes Interesse bei den Teilnehmern des Workshops. Es wurde aber deutlich, dass Ökonomen bei Herausforderungen wie dem Klimawandel keine alleinstehenden und in sich geschlossenen Patentlösungen anbieten können. Daher ist es als Aufforderung zu verstehen, die Barrieren zwischen den Disziplinen durchlässig zu machen, um Lösungen für die Zukunft zu entwickeln.

 

Ankündigung

Liebe Mitglieder des SRN,

mit der diesjährigen Auflage des Annual Workshop on Industrial Dynamics (AWID) vom 10.-12. September 2010 geht die Idee, Wissenschaftler aus verschiedenen Forschungsrichtungen, Praktiker sowie Alumni verschiendener Hochschulen zusammenzuführen bereits in die fünfte Runde.

Als Standort haben wir Berlin/Potsdam ausgesucht und werden Freitags das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung besuchen.

Um eine Planung und Koordination der Aktivitäten durchführen zu können, möchte ich Euch bitten, bis zum 30. Juni 2010 per E-Mail (stadtman@whu.edu) zu antworten, ob Du

einen Vortrag zum Programm beisteuern möchtest, bzw.
nur an dem Workshop teilnehmen möchtest, ohne einen eigenen Vortrag zu halten,
nicht am Workshop teilnehmen kannst.

Wir freuen uns sehr auf das Wiedersehen mit Ihnen/Euch in Berlin und wünschen uns allen viele spannende Gespräche und Diskussionen im Rahmen des 5th Annual Workshop on Industrial Dynamics.

Ihre/Eure

Georg Stadtmann (Organisator 2010)
Peter Kreutter
Jürgen Weigand